Wenn ein Mensch verbrannt wird …….
Die meiste organische Substanz verbrennt vollständig zu Asche. Diese besteht aus Mineralien, insbesondere Kalziumphosphat und Kalziumkarbonat.
Obwohl die weichen Gewebe des Körpers verbrennen, sind Knochen widerstandsfähiger gegen Hitze. Sie verbrennen nicht vollständig und hinterlassen Knochenfragmente. Diese Fragmente werden in einer Knochenmühle zerkleinert, um eine gleichmäßige Asche zu erzeugen.
Falls der Verstorbene Zahnersatz, Implantate oder künstliche Gelenke hatte, bleiben diese Metallteile ebenfalls übrig, da sie hohe Temperaturen aushalten. Diese werden oft nach der Kremation entfernt und recycelt.
Zähne sind hitzebeständig und bleiben teilweise erhalten. Sie bestehen aus Zahnschmelz, einem der härtesten Stoffe im menschlichen Körper.
Insgesamt reduziert sich der Körper eines Erwachsenen nach der Kremation auf etwa 2 bis 3 Kilogramm Asche und Knochenfragmente. Die genaue Menge hängt von der Körpergröße und -masse sowie der Effizienz des Kremationsprozesses ab.
Wenn ein Mensch hundert Jahre unter der Erde liegt, unterliegt der Körper einem fortschreitenden Verwesungsprozess.
Unmittelbar nach dem Tod verdaut sich der Körper selbst, da Enzyme die Zellen abbauen.
Bakterien, die natürlicherweise im Körper vorhanden sind, vermehren sich und zersetzen das Gewebe. Dies führt zu Fäulnis und der Bildung von Gasen, die den Körper aufblähen.
Insekten wie Fliegen und Käfer befallen den Körper und bauen ihn weiter ab, wenn der Sarg und die Erde dies zulassen.
Weichteile wie Muskeln, Organe und Haut werden zunehmend abgebaut und verflüssigt. Diese Phase variiert je nach Bedingungen wie Temperatur, Feuchtigkeit und Bodenzusammensetzung.
Nach Jahrzehnten sind die meisten Weichteile verschwunden, und nur Knochen und zähe Gewebe wie Sehnen und Haar bleiben übrig.
Knochen zerfallen, insbesondere unter feuchten Bedingungen. Sie verlieren ihre organische Substanz und werden porös und brüchig.
Die Knochen zerfallen weiter und mineralisieren vollständig, insbesondere in sauren Böden.
Je nach chemischer Zusammensetzung des Bodens lösen sich Knochenreste vollständig auf oder bleiben als fossile Überreste erhalten.
Saure Böden beschleunigen die Zersetzung der Knochen, alkalische Böden konservieren sie.
Warme und feuchte Bedingungen fördern die Zersetzung, kalte und trockene Bedingungen verlangsamen sie.
Ein einbalsamierter Körper in einem versiegelten Sarg wird langsamer zersetzt als in einem Holzsarg.
Nach hundert Jahren sind in den meisten Fällen die Weichteile vollständig verschwunden und die Knochen degradiert oder ebenfalls verschwunden, abhängig von den spezifischen Bedingungen der Bestattung.
Der menschliche Körper besteht zu einem großen Teil aus Wasser, etwa 60-70% des Körpergewichts.
Unmittelbar nach dem Tod zersetzen körpereigene Enzyme, Zellen und Gewebe. Ein Prozess, der als Autolyse bezeichnet wird. Diese Zersetzung setzt das im Körper enthaltene Wasser frei, dass in die umliegenden Gewebe und anschließend in den Boden übergeht.
Bakterien, die natürlicherweise im Darm und anderen Körperregionen vorhanden sind, vermehren sich nach dem Tod und tragen zur Zersetzung bei. Die durch die Bakterien verursachte Zersetzung setzt ebenfalls Wasser frei, das in den Boden diffundiert.
Derweil die Fäulnisphase einsetzt, kommt es zu einer signifikanten Freisetzung von Flüssigkeiten aus den Geweben. Diese Flüssigkeiten, die Wasser und Zersetzungsprodukte enthalten, durchdringen den Sarg und gelangen in den umgebenden Boden.
Das freigesetzte Wasser und die darin gelösten Stoffe werden vom umliegenden Boden aufgenommen. Der Boden wirkt dabei als natürlicher Filter, der viele der Zersetzungsprodukte abbaut oder neutralisiert.
Mikroorganismen im Boden spielen eine wichtige Rolle beim weiteren Abbau der Zersetzungsprodukte. Sie zersetzen organische Substanzen und tragen zur Mineralisierung bei.
Die Geschwindigkeit und der Grad der Wasserfreisetzung und -aufnahme durch den Boden hängen von den Umweltbedingungen ab. Warme und feuchte Bedingungen fördern eine schnellere Zersetzung und Wasserfreisetzung, kalte und trockene Bedingungen verlangsamen den Prozess.
Der Bodentyp beeinflusst ebenfalls die Wasseraufnahme. Sandige Böden nehmen Wasser schneller auf als lehmige Böden, die das Wasser länger halten.
Insgesamt wird das Wasser des toten Körpers durch Zersetzung freigesetzt und in den Boden aufgenommen, wo es Teil des natürlichen Wasserkreislaufs wird.
Wasser auf der Erde durchläuft einen ständigen Kreislauf, der die Verdunstung, Kondensation und Niederschlag umfasst. Wasser verdunstet aus den Meeren, Seen, Flüssen und dem Boden, steigt in die Atmosphäre auf und kondensiert zu Wolken. Alsbald fällt es als Niederschlag zurück auf die Erde, wo es wieder in den Boden, die Gewässer und in die Meere gelangt.
Wenn ein Mensch stirbt, wird der Körper zersetzt, und das enthaltene Wasser wird in die Umwelt freigesetzt. Das Wasser gelangt in den Boden und wird von Pflanzen aufgenommen oder versickert ins Grundwasser.
Das Wasser, das einmal in einem menschlichen Körper war, wird Teil des Wasserkreislaufs. Es gelangt durch Verdunstung in die Atmosphäre, fällt als Regen zurück in Flüsse und Seen, die wiederum die Wasserversorgung von Lebewesen, einschließlich Menschen, beeinflussen.
Aufgrund des ständigen Wasserkreislaufs auf der Erde trinken wir tagtäglich Wasser, was sich einmal in anderen Lebewesen, einschließlich Menschen, bewegte. Frage: Wie viele Tote habe ich in meinem bisherigen Leben getrunken, um nach meinem Tod von wie vielen Menschen getrunken zu werden.
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